Einleitung
Microsoft hat mit Windows Server 2025 einen bedeutenden Schritt in der Weiterentwicklung seiner Serverbetriebssysteme gemacht. Die Version verspricht eine Vielzahl von Verbesserungen in Bereichen wie Sicherheit, Virtualisierung, Management und Cloud-Integration. Doch hält sie wirklich, was sie verspricht? Oder handelt es sich nur um eine marginale Verbesserung mit viel Marketing-Tamtam?
In diesem Artikel nehmen wir Windows Server 2025 genau unter die Lupe. Wir untersuchen Features, Performance, Anwendungsbereiche, aber auch mögliche Schwächen. Ziel ist es, IT-Entscheidern und Systemadministratoren eine fundierte Grundlage für ihre Entscheidung zu geben.\
Was ist Windows Server 2025
Windows Server 2025 ist die nächste langfristige Version des Serverbetriebssystems von Microsoft nach Windows Server 2022. Es basiert auf der gleichen Kernarchitektur wie Windows 11 und bringt neue Funktionen, die speziell auf hybride Szenarien, Sicherheitsanforderungen und die zunehmende Nutzung von Containern und Virtualisierung zugeschnitten sind.
Neue Funktionen und Verbesserungen
Verbesserte Sicherheitsfunktionen
Secured-Core-Server
Microsoft setzt weiterhin auf die sogenannte „Secured-Core“-Technologie. Damit werden serverseitig Funktionen wie Firmware-Schutz, HVCI (Hypervisor-Protected Code Integrity) und Credential Guard standardmäßig aktiviert.
SMB over QUIC
Eine der spannendsten Sicherheitsneuerungen ist die Unterstützung von SMB über QUIC. Dieses Protokoll ersetzt TCP für Dateiübertragungen und bietet eine verschlüsselte, VPN-ähnliche Verbindung.
Windows Defender ATP Integration
Die Integration von Microsoft Defender Advanced Threat Protection ist nun tiefer im System verankert und bietet Echtzeiterkennung und Bedrohungsschutz auf Unternehmensniveau.
Virtualisierung und Containerisierung
Verbesserte Hyper-V-Funktionalität
Windows Server 2025 bringt eine neue Version von Hyper-V, die bessere Leistung, geringere Latenzzeiten und erweiterte Unterstützung für verschachtelte Virtualisierung bietet.
Windows Containers
Container erhalten ein massives Update – u. a. mit besserer Kubernetes-Unterstützung, kleinerem Footprint und optimierter Netzwerk-Integration. Besonders spannend: geloopte Container-Snapshots, die Rollbacks vereinfachen.
Verwaltung und Automatisierung
Windows Admin Center 2405
Die neue Version des Admin Centers bietet ein überarbeitetes Interface, neue Diagnosefunktionen und Cloud-gestützte Analysetools. Auch die Integration von Azure Arc wurde erweitert.
PowerShell 7.4 Integration
PowerShell 7.4 ist nun nativ integriert, was neue Cmdlets, bessere Performance und moderne Skripting-Funktionalität ermöglicht.
Active Directory und Gruppenrichtlinien
Modernisiertes Active Directory
Microsoft hat das Active Directory in Windows Server 2025 um neue Synchronisationsfunktionen mit Azure AD erweitert. Auch die Performance bei großen Domänenstrukturen wurde verbessert.
Erweiterte Gruppenrichtlinien
Die Gruppenrichtlinienverwaltung erhält ein neues Web-Frontend und unterstützt die gezielte Verwaltung von Cloud-Richtlinien und On-Premises-Systemen gleichzeitig.
Verbesserte Integration mit Azure und Hybridlösungen
Azure Stack HCI
Windows Server 2025 ist vollständig kompatibel mit Azure Stack HCI und ermöglicht den Aufbau hybrider Rechenzentren mit automatischer Lastverteilung.
Azure Arc Unterstützung
Azure Arc erlaubt es Administratoren, Windows Server 2025 Maschinen in hybriden Umgebungen zentral zu verwalten – ob lokal, in der Cloud oder in Multi-Cloud-Setups.
Performance und Skalierbarkeit
Verbesserte Hardware-Unterstützung
Die neue Version unterstützt bis zu 2048 logische Prozessoren und bietet verbesserte Unterstützung für persistent memory (PMEM) und GPU-Beschleunigung, was insbesondere in KI-Workloads entscheidend ist.
Netzwerk-Stack-Optimierung
Der Netzwerk-Stack wurde optimiert für niedrige Latenzen und höhere Durchsatzraten. Besonders im 10G/40G/100G-Bereich liefert Windows Server 2025 überzeugende Resultate.
Nachteile und Kritikpunkte
Hohe Hardwareanforderungen
Ein oft genannter Kritikpunkt ist die deutlich gestiegene Mindestanforderung an Hardware-Ressourcen. Ältere Maschinen können Windows Server 2025 kaum effizient betreiben.
Lizenzmodell bleibt komplex
Microsoft hat keine wesentliche Vereinfachung seines Lizenzmodells vorgenommen. Vor allem für kleine Unternehmen bleibt die Kalkulation der Kosten und Lizenzen ein Problem.
Eingeschränkte Innovation bei GUI
Während das Backend massive Verbesserungen erfährt, bleibt die grafische Benutzeroberfläche konservativ. Viele Administratoren wünschen sich mehr Modernität oder wahlweise eine minimalistische GUI.
Windows Server 2025 vs. Windows Server 2022
Funktion | Windows Server 2022 | Windows Server 2025 |
---|---|---|
SMB over QUIC | Nein | Ja |
Azure Arc Integration | Teilweise | Vollständig |
Hyper-V Erweiterungen | Eingeschränkt | Stark verbessert |
Container-Unterstützung | Basis | Erweitert + Kubernetes Ready |
PowerShell-Version | 5.x | 7.4 integriert |
Windows Admin Center | v2103 | v2405 |
Anwendungsbereiche
Unternehmen mit Hybrid-Infrastruktur
Firmen, die eine Mischung aus On-Premise-Servern und Cloudlösungen (Azure, AWS, etc.) nutzen, profitieren besonders von den hybriden Features.
Behörden und Bildungseinrichtungen
Die verbesserten Sicherheitsfunktionen und Compliance-Werkzeuge machen Windows Server 2025’s ideal für den Einsatz im öffentlichen Dienst.
Rechenzentren und Hosting-Provider
Dank der Skalierbarkeit und neuen Hyper-V-Funktionen eignet sich Windows Server 2025’s hervorragend für moderne Rechenzentren und Virtualisierungsplattformen.
Fazit: Lohnt sich das Upgrade auf Windows Server 2025?
Ja – aber mit Vorbehalt.
Windows Server 2025’s ist zweifellos ein mächtiges, modernes Serverbetriebssystem mit einer Vielzahl neuer Features, die auf Sicherheit, Hybridbetrieb und Automatisierung abzielen. Für Unternehmen, die in Richtung Azure oder hybride Cloud-Strategien denken, ist der Umstieg sehr sinnvoll.
Allerdings ist es kein radikaler Neubeginn, sondern eher eine konsequente Weiterentwicklung bestehender Technologien. Für kleinere Betriebe ohne Cloud-Ambitionen oder Virtualisierungsbedarf könnte ein Umstieg weniger attraktiv sein.